Was sind Schutzgase?

Wird von Schutzgasen gesprochen, so meint man Gase oder Gasgemische, welche die Luft der Erdatmosphäre (vor allem den Sauerstoff) verdrängen.

Beim Schweißen dient das Schutzgas dazu, das Schmelzbad sowie den Lichtbogen vor Stickstoff, Sauerstoff und Wasserstoff in der Luft zu schützen. Somit können unerwünschte Poren auf dem Werkstück, sowie eine Reaktion mit der Luft (in Form von Korrosionen oder Verbrennungen) vermieden werden.

Gerade bei hochlegierten Stählen und Leichtmetallen wie Titan, Magnesium oder Aluminium ist es wichtig, ein geeignetes, hochwertiges Schutzgas beim Schweißen zu verwenden. Ist diese Qualität nicht gewährleistet, so entstehen Beeinträchtigungen im Gefüge, Poren oder es kommt zu einem sehr hohen Spritzauswurf. Qualitativ hochwertige Schutzgase findest du im Onlineshop von Linde Gas.

Welche Schutzgase werden für die Schweißtechnik verwendet?

  • Argon
  • Helium
  • Kohlenstoffdioxid
  • Sauerstoff und dessen Gasgemische
  • Acetylen und dessen Gasgemische
  • Wasserstoff
  • Stickstoff
  • Methan
  • Ethan
  • Formiergase

Welche Schutzgasschweißverfahren gibt es?

Schutzgase benötigst Du für folgende Schweißverfahren:

Beim Bolzenschweißen solltest Du die Schutzgase Corgon 18 für Stahlwerkstoffe oder Varigon He 30 für Aluminiumwerkstoffe verwenden.

Beim Laserschweißen können als Prozess- bzw. Schutzgas verschiedene Gase benutzt werden: Argon 4.6 oder besser, CO2 und Gemische, Helium 4.6 oder besser, Stickstoff 3.5 oder besser. Ebenfalls möglich sind Lasergase wie Helium 4.6, Kohlendioxid 4.5, LASGON®e, Stickstoff 5.0, VARIGON®e.

Beim MIG-Schweißen werden inerte Gase genutzt wie Argon, Helium und deren Gasgemische. Das MAG-Schweißen kann in MAGC-Schweißen (mit Kohlenstoffdioxid) und MAGM-Schweißen (mit Argon, Sauerstoff oder CO2) unterteilt werden.

Beim WIG-Schweißen kommen wie beim MIG-Schweißen Argon, Helium und deren Gemische zum Einsatz. Bei hochlegierten Stählen wird eine Argon-Wasserstoff-Mischung verwendet.

Schutzgase für Schneidverfahren

Beim Fugenhobeln wird Acetylen oder Sauerstoff verwendet. Auch beim Brennschneiden kommen Schutzgase wie Acetylen, Propan oder Sauerstoff zum Einsatz.

Beim Laserschneiden werden Lasergase wie Helium 4.6, Kohlendioxid 4.5 oder Stickstoff 5.0 sowie Schneidgase wie Laser-Schneid-Sauerstoff 3.5 eingesetzt.

Beim Plasmaschneiden benötigst Du Druckluft oder Einzelgase wie Sauerstoff, Argon, Stickstoff, Wasserstoff oder Formiergas – je nach Freigabe des Herstellers.

Welche Gase können zum Wurzelschutz oder Formieren verwendet werden?

Zum Formieren oder zum Schutz der Wurzel können folgende Gase eingesetzt werden:

  • Argon (inert)
  • Stickstoff (reaktionsträge)
  • Stickstoff-Wasserstoff-Gemische (reduzierend)
  • Argon-Wasserstoff-Gemische (reduzierend)
  • Argon-Stickstoff-Gemische (Zulegierung von Stickstoff bei Duplexstählen)

Wichtige Grundregel: Das Gas muss zum Werkstoff passen! Mit unserem Gasfinder findest Du heraus, welches Gas Du am besten zum Formieren verwendest.

Beim Orbitalschweißen mit geschlossenen Kammern muss als Wurzelschutzgas das Schweißgas verwendet werden.

Wurzelschutzgase Werkstoffe
VARIGON H2 bis H15 Austenitische Cr-Ni-Stähle , Nickel und Nickel-Basis-Werkstoffe
Formiergas 95/5 bis 70/30 Austenitische Cr-Ni-Stähle, Stähle mit Ausnahme hochfester Feinkornbaustähle
Argon Alle schweißgeeigneten Werkstoffe
Argon 4.8 Gasempfindliche Werkstoffe wie Titan
VARIGON N2 bis N3 Stickstoff (N2) Duplex- und Superduplexstähle, austenitische Cr-Ni-Stähle

Die wichtigsten Industriegase haben wir bereits für euch zusammengefasst.

 

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